beim 11. Rock im Park Leuben wird vor allem eins: viel getanzt und viel geschwitzt!

beim 11. Rock im Park Leuben wird vor allem eins: viel getanzt und viel geschwitzt!

Bandauswahl dieses Jahr - Schema F?

Newcomer, Indie, etwas Experimentelles, Punk und die obligatorische Ska-Band zum Tanzen? Wir stehen dazu. Dieses Konzept passt hier hin. Der eine wünscht sich eben Cover-Mugge, der andere intelligentes Indiegeschrammel, dann noch die Punkfraktion und die mit den langen Haaren. Die Musikwünsche bewegen sich immer an den äußersten Grenzen und wollen befriedigt werden. Vor Ort ist man dann froh, sich doch mal überraschen lassen zu können. Und wenn es einem nicht gefällt, warten Freunde auf der Wiese oder einem anderen gemütlichen Platz auf dem schönen Gelände. Freunde, die man entweder seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, oder Freunde, mit denen man einfach mal wieder abhängen will.

Zufrieden ist hier jeder irgendwie. Der Pogo-Verrückte vor der Bühne, der Leubener Bürger auf den Rängen, der sich (obwohl er sonst nie so eine Musik hören würde) freut, wie die Jugend sich amüsiert, der Camper der in idyllischer Lage direkt neben dem Open-Air Gelände sein Zelt aufbauen darf, der seltene Gast mit weiter Anreise, der hier all seine ehemaligen Freunde wiedertrifft sowie die traditionellen Rock im Park Leuben Besucher, die dem kleinen Open Air seit Jahren die Treue schwören.

Zwischen tanzender Meute und Handwerkern auf der Bühne

F.O.C. aus Meißen machen den Anfang. Tolle Stimme, viel Potential, toller PA-Sound (von Beginn an). Eleanor Lance legen dann einen Zahn zu und geben die heutige Richtung an: Gitarrenmusik, laut, innovativ, tanzbar. Trotzdem bleibt der Platz vor der Bühne leer. Wen wundert's, das ist seit elf Jahren so, dafür muss es erst dunkler werden. Das wird es bei Mitch Buchannon, ursprünglich aus YuccaDöbeln, jetzt Dresden. Bei ihnen kommt die Lichtshow erstmals richtig zum Tragen und unterstreicht die phantasievollen Arrangements. Es wird gewippt! Anschließend beginnt Yucca mit bereits gefülltem Tanzplatz. Indie-Electro, endlich mal wieder eine neue Musikrichtung in Leuben. Das passt und sollte hier bleiben. Auf der Bühne wird gearbeitet, und die Handwerker formen druckvolle Gitarrenwände mit treibenden elektronischen Samples. Das Ganze ist unglaublich tanzbar und wirkt ganz anders als vom Band.

Die Meute bleibt danach gleich in Bühnennähe, um bei den Skatoons auch den besten Platz zu bekommen. Der ist rar und somit hart umkämpft. Die Hamburger Ska Institution schöpft ihren Musikstil voll aus. Erstaunlich auch, wie textsicher die Leute vor der Bühne sind, kein Wunder bei eindeutigen deutschen Texten. Die Bühnenbewacher haben alle Hände voll zu tun. Ihr Job ist hart, denn wir wollen auf Absperrungen verzichten und den Besuchern die Musik so nahe wie möglich bringen. Leider nutzen das immer mal wieder einige aus und wollen auf der Bühne tanzen. Dieses Jahr ging dabei zum Glück kein Gitarreneffektgerät zu Bruch.

Den Schluss machen The Bottrops. Es ist 1:00 Uhr. Der sternenklare Himmel drückt die Kälte nach unten. Kein Problem für solche Urgesteine aus Berlin-Kreuzberg. Die vier Akkorde kommen fett, knackig und vor allem richtig punkig von der Bühne runter. Das erwärmt jedes Punkerherz und gibt den Startschuss für die letzte Pogorunde am Abend. Gut eine Stunde gibt's nochmal richtig was auf die Ohren.

Ohne Helfer geht es nicht

Jetzt, nach getaner Arbeit, kann man das viel zu schnell vorbei gegangene Open Air Revue passieren lassen. Fassen wir es zusammen: warm, sonnig, laut, abwechslungsreich, voll, spannend, exzessiv, friedlich! Dank an alle Helfer. 40 waren es. Vor allem die neu Hinzugekommenen waren begeistert bei der Arbeit. Es hat Spaß gemacht. Nächstes Jahr bitte wieder so!

Rock im Park Leuben e.V.

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