Chrisis Never Ends ?!?

Chrisis Never Ends ?!?

Das konventionelle Konzert in der Krise? Am Freitag den 05.10 veranstalteten wir mal wieder ein Konzert im JH Rosswein. Wie für den MJV typisch waren von den Schüler/Jugendbands über die gestandeneren Bands bis zur Spitzenband alles dabei. Leider dankten uns dies uns wieder nur wenige, sensationelle 45 zahlende Gäste schafften es ins Jugendhaus. Wieder fehlten oder erschien nur im geringen Umfang geförderte Musiker und Bands, Schüler regionaler Schulen, Fans der Bands und Mitglieder anderer regionaler Kultur- und Jugendvereine. Die Running Order der Bands und der Beginn, wurde etwas verändert, da es beim Soundcheck kleinere Probleme mit dem Gesangsmikro gab. Dies ist jedoch nicht als Kritik zu sehen, sondern im Rahmen der Jugendarbeit verzeihbar.

Dank hier an Michael Illmer, Patrick Teich und Michael Müller vom Dr. Böhm Quintett für die Arbeit an der Technik sowie an André Gleibe der als Betreuer zur Seite stand. So begann nun Mikrokosmos 23 aus Meissen mit ihrem PostPunk den Abend. Ihre vor allem überregional gewonnene Erfahrung zeigte sich hier deutlich.

The friendliness is going happyIhre eingängige und ehrlich Musik, wäre beim Publikum sicher angekommen, hätte dieses in der Form existiert. Danach betraten die Bloodys (Bloody Mary) aus der Mittelschule Hartha, als Ersatz für Piuls, die Bühne. Sie zeigten, dass sie sich seit Altzella und Leuben weiterentwickelt haben, hatten jedoch an dem Abend etwas Pech mit ihrem Equipment. Fellriss an der Snare, sowie Saitenriss beim Gitarristen. Danach zeigten The Friendliness Is Going Happy ihr Können. Obwohl sie in der Form erst ca. 2 Jahre existieren, zeigten sie höchste Professionalität ... auch im Alkoholkonsum :-) Hier wird auf den Punkt gespielt ... das Zusammenspiel ist nahezu Perfekt. Sie selber zeigten sich erstaunt über die Location, die andren Bands sowie unserer Engagement in der Musikarbeit ... Wer sich diese Band entgehen lassen hat ist selber schuld !!!

OraVitaüber den Gig beim B&R-Festival in Altzella am 2. Mai 2008 wurden Vorabsprachen getroffen, aber ob sie noch einmal für diesen Preis in die Region kommen, ist fraglich! Den Abend beendete die christl. Band OraVita aus Nossen, mit Covern von Iggy Pop, Waiting for Steve, eigenen Kompositionen und Vertonungen von bibl. Texten. Dank für die Arbeit am 05.10 gilt weiter: dem Einlassteam (Kristin, Franziska und Toni), der Bar (Claudia und Beate) sowie Stanley und Roland.

Wieder stellt sich für uns die Frage wo die Besucher geblieben sind. Da man in der Jugendarbeit tätig ist, erwartet man nicht bei jedem Konzert Besucherrekorde, das ist uns klar und selbstverständlich. Mit der doppelten Anzahl der Besucher hatte man jedoch schon gerechnet und kalkuliert. Wieder ist zum Vorschein gekommen, dass bei den derzeitigen Nachwuchsbands das Engagement und die Verantwortung fehlt bzw. noch nicht ausgeprägt ist, sich selber um Fans und Besucher zu kümmern. Zudem ist uns auch bewusst geworden, dass eine echter regionaler Besuchermagnet bei den Jugendbands in der Region zur Zeit fehlt bzw. sich die, die das Zeug dazu hätten, in der Region überspielt haben und ihre Fans nicht mehr vollständig mobilisieren können.

Mein Besuch der Treibhaus Veranstaltung "Keep `em Dancing" (am Freitagabend) im Rohtabak Döbeln verstärkte unsere Meinung, dass Jugendliche zur Zeit nur Events besuchen, die groß aufgezogen oder etabliert sind. Das konventionelle Konzert an sich steckt, zumindest im ländl. und regionalen Raum, in einer tiefen Krise. Weil man eben zu den großen Festivals Rock am Ring oder auf das Highfield fährt und dann für echte regionale Veranstaltungen wie Rock im Park Leuben oder unsere kleinen Konzerten kein Geld oder keine Lust mehr hat. Die befreundeten Musiker Fabian und Philipp von Potrait of Tracy spielten gestern im Rohtabak gegen die Wand, weil sich die Sozialstrukturen und die Toleranz von den Bands, auch untereinander, und Besuchern offensichtlich verändert haben, man tanzte zur Reggae Disco im Nebenraum ... früher (ca. 2001 - 2004) ging man zu Konzerten musikal. entfernter aber dennoch befreundeter Bands, "weil sich das eben so gehört hat" ... heute ist das nicht mehr so, man geht zu (groß)- Events um Freunde zu Treffen, Spaß zu haben oder sein Lebensgefühl wie in der Hardcore- Szene zu teilen. Die (Live)musik an sich ist zu nichtigen Nebensache geworden ....

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