Diese Veranstaltung hat Zukunft!

Diese Veranstaltung hat Zukunft!

Bereits seit einem Jahr liefen die Vorbereitungen, lange wurde mit Bands und Künstlern verhandelt, da man in dieser Region nicht die gleich hohen Gagen wie in den Großstädten zahlen kann. Logistische und rechtliche Probleme galt es zu lösen. Und zu guter Letzt war die Werbung ausschlaggebend für den Erfolg. Nicht eine Plakatierungsfirma, sondern die Jugendlichen selbst mit ihren eigenen PKW’s oder Mopeds fuhren los, um in der Region unsere Plakate zu verteilen. Bis eine Woche vor Himmelfahrt war man noch hoffnungsvoll, was das Wetter anging. Spätestens aber als die ersten Prognosen mit der Schlecht-Wetter-Front kamen, war klar: hier müssen wir noch einmal in die Offensive. Kurzerhand wurden alle Strassen ein weiteres Mal abgefahren und Plakate erneuert bzw. neu aufgehangen. Dabei ist uns leider aufgefallen, dass viele der Plakate abgerissen oder von anderen Veranstaltern überklebt worden sind . Dieses Verhalten ist einfach unfair und zeigt, dass es in dieser Region oft am Willen fehlt, die eigenen Kräfte zu bündeln und Veranstaltungen gemeinsam zu etablieren.

Wir haben erkannt, dass gerade zu Himmelfahrt immer mehr Familien auf Wanderschaft gehen und für die Kinder oft zu wenig angeboten wird. Also bekamen wir dieses Jahr Unterstützung vom Domizil Nossen und dem Offenen Haus der ev.-luth. Kirchgemeinde Lommatzsch, die eine Spiel- und Bastelstrasse sowie eine Hüpfburg betreuten. Der Pferdehof Starbach bot wieder Ponyreiten an. Die Gaststätte Up-Taucher in Nossen kümmerte sich um Getränke- und Essensversorgung der Gäste und die Rainbow Biker Lommatzsch halfen beim Auf- und Abbau sowie Betreuung des Backstage - Bereiches und bei logistischen Aufgaben.

Vielen Dank den regionalen Helfern!

Am Mittwoch ging es gegen 19:30 Uhr los. Zu dieser Zeit waren ca. 70 Gäste auf dem Gelände. Es wurden aber im Laufe des Abends noch viel mehr. Silent Moments & Friends eröffneten ca. 20Uhr das Festival mit einem bunten Mix verschiedener Popsongs. Unterstützt wurden sie dabei von dem Niederländer Jan an der Gitarre.

Danach zeigten Kees Schipper und Ad Landa das erste Mal akustisch ihr Können. Etwa 90min purer Blues mit zwei Leuten und 2 Akustik-Gitarren weckte schon Vorfreude für den kommenden Tag. Anschließend wurde schnell die Leinwand aufgebaut und los ging es mit den "Blues Brothers" aus dem Jahre 1980. Geschaut wurde die extra lange Version, bei der man bisher nicht gezeigte Ausschnitte in den Originalfilm eingebaut hatte. Diese konnten 25 Jahre später nicht mehr synchronisiert werden und wurden so auf Englisch gezeigt, für viele Fans dieses Filmes eine Riesenüberraschung. Das Wetter hatte an diesem Abend gut mitgespielt, die Sonne zeigte sich ab und an und es war angenehm warm. Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, dass das für die nächsten Tage die vorerst letzten Sonnenstrahlen waren.

Der Donnerstag begann sicher für so manchen mit einem ordentlichen Kater. Viele der Helfer, die ab 8.00 Uhr wieder vor Ort waren, hatten nur wenige Stunden geschlafen. 9:30 Uhr fing es an zu regnen und etwas später schüttete es! Was soll da bloß werden? Bei der ersten Band und auch gegen 12 Uhr beim ersten Auftritt der Soulseekers regnete es immer noch ununterbrochen. Besonders viele Leute waren immer noch nicht da, aber es füllte sich zusehends und schließlich war es ja gerade mal 12 Uhr, eine Zeit, zu der wir Jahre vorher gerade erst angefangen hatten. Der Regen ließ nach, es kamen immer mehr Leute, die ersten 10 Tassen Kaffee zeigten Wirkung und so langsam kam sogar richtige Festivalstimmung auf.

13.00 Uhr begannen Bobby Houda und sein Kollege auf der Bühne ihr astreines Blues-Programm. Noch Stunden später werden uns Leute von diesem Musiker erzählen und wie toll sie diesen Auftritt fanden. Das Festzelt ist mittlerweile voll und die anwesenden Gäste geben so viel Wärme ab, dass es sogar richtig gemütlich wird.

Bei Frau Fuchs und die Herren Elstern beginnen die Leute vor der Bühne zu tanzen – 14 Uhr !!! Draußen vergnügen sich die Kinder auf der Hüpfburg, beim Ponyreiten und den anderen Angeboten. Es hat mittlerweile aufgehört zu regnen. Die Sonne hat zwar immer noch keine Chance, aber so langsam stört das niemanden mehr. Noch immer treten die Bands „unpluggend“, also ohne E-Gitarren, auf.

Das ändert sich pünktlich um 18.00 Uhr mit Kees Schipper und der East/West - Band. Diesem druckvollen Sound kann sich kaum einer verwehren. Die Tanzfläche ist voll und Kees lässt ordentlich die Bühnensau raushängen (natürlich nach ein paar Bier im Backstagebereich). Ein Solo jagt das andere und einige anwesenden Gitarristen im Publikum haben schon Mitleid mit Kees´ Instrumenten. Noch immer dominiert BluesRock das Geschehen. Ein einfacher übergang zum Headliner der mit ner Menge Reggea, Folk und Ska im Gepäck angereist ist, wäre jetzt schwierig. Aber in dieses Konzept passt der zweite Auftritt von Frau Fuchs und den Herren Elstern perfekt hinein. Die schwer zu beschreibende Mischung aus Chanson, Blues und alternativem Rock kommt bei einem breiten Publikum sehr gut an. Vor der Tanzfläche sieht man jetzt immer mehr Jugendliche, die sich natürlich auch schon ordentlich warm tanzen.

Der Zeitplan ist eingehalten, die Bühne innerhalb von 45 Minuten komplett umgebaut und acht Musiker im Nebel stimmen noch schnell ihre Instrumente. S.C. Roth, unser Moderator beim Festival, versucht noch mal in Worte zu fassen, was den Zuhörern die nächsten 2h geboten werden soll. Keine Chance - so etwas muss man erleben. 21:30 Uhr legen Lex Barker Experience los.

FolkMusik mit deutsch Texten, Reggae mit spanischen Texten, Ska mit englischen Texten, dann wieder deutsch. Wo soll das nur hinführen? Was soll man denn darüber schreiben? Vielleicht so was hier: Zwischendurch kommt ein 40jähriger Mann ans Mischpult und erzählt völlig aufgelöst, das er so etwas in seinem ganzen Leben noch nicht erlebt hat, die Band ist einfach das ABSOLUTE!!! Das ganze Zelt kocht, ständig klettern Leute zum Stage-Diving auf die Bühne. Klasse Band, klasse Musiker, klasse Sound. Hier stimmte einfach mal alles, Hut ab. Ein enormes Risiko eine recht unbekannte Band gleich als Headliner zu holen, die doch kaum Leute zieht. Beim nächsten Auftritt in dieser Region wird das wohl ganz anders aussehen. Was für ein Glücksfall. Wie viele Zugaben mussten sie eigentlich spielen? Ich habe irgendwann nicht mehr mitgezählt. Keiner wollte diese Band an diesem Abend gehen lassen. Hoffentlich kommt ihr mal wieder zu uns - wir bedanken uns für einen großen Auftritt!

So, nachdem alle ihre Zeit brauchten um wieder runter zu kommen und den Freitag erstmal zum ergiebigen Ausschlafen nutzten, ging es wieder pünktlich um 18 Uhr mit Nachwuchsbands los. Den Anfang machte Mamilaria aus Hartha. Eine sehr junge Schülerband mit druckvollem PunkRock. Der Auftritt kam bei allen Gästen sehr gut an, nur die Band selbst war nachher etwas unzufrieden. "Wir haben uns oft verspielt" meinte der Schlagzeuger, aber mal ehrlich, das hat doch wohl kaum einer mitbekommen. Der ganze Freitag wurde von sehr rocklastigen Bands bestimmt, da wären das Dr. Böhm Quintett, mit eigenem Stil (Psychedelic Rock), Livid (Rock à la Alice In Chain und Pearl Jam), Portrait of Tracy (Emorock bis Emocore) und schließlich Jamboree mit professionellen eigenen und auch gecoverten Funk-Rock. (Dank an André, hab das mal so von dir übernommen ).

250 Leute waren es am Freitag.. Im Großen und Ganzen also eine richtig gute Veranstaltung. Einer Kritik müssen wir uns aber seit einer Weile stellen: das Fehlen von Campingmöglichkeiten. Wir suchen schon seit Jahren nach einem Ausweg. Richtig ist: Zum Festival gehört das Zelten! Leider ist dies innerhalb des Klosters nicht möglich. Es geht ja auch nicht darum, einfach eine Wiese zu öffnen und die Camper sich selbst zu überlassen. Da kommen auch noch ganz andere Kosten auf uns zu, die beim jetzigen Finanzplan gar nicht gestemmt werden können. Aber unser Ziel ist es, dies in geraumer Zeit mit anzubieten. Ob das schon nächstes Jahr sein wird, können wir nicht versprechen, aber wir tun alles, um das zu ermöglichen.

Der Mittelsächsische Jugendverein bedankt sich bei allen Gästen für ein gelungenes, stimmungsvolles und friedliches 4. Internationales Blues & Rock Festival und freut sich mit Euch auf das nächste Jahr. Und wer es nicht erwarten kann, der kommt einfach am 19. August zum 8. Rock im Park Leuben.

Besonderer Dank gilt:

 

Jens Flade ,  Jaqueline Schaal, Peggy Schaal, Sven Jähnigen, Ronny Schumann, Beate Saft, Lars Kleeberg, Lars Taffel, André Zieger, Christian Frenzel, Zinker und Mannen, Holger Bauschke, Lars Schönberner, Mirko Gaumnitz, Nils Kahl, Kristin Taffel, Erik Weichhold, André Gleibe, Henri Daßler, Lutz Mummert, Antje Wagenzink, Friederike Wachtel, Rommi Badura, Toni Willgart, Martin Schmidt, Kees Schipper, und allen die wir hier vergessen haben zu erwähnen.

 

Frau Welzig, Gärtner André und den Praktikantinnen des Klosters, Frau Bretschneider, dem Bauhof Nossen, dem SV Nossen, dem Bauhof Ketzerbachtal mit Herrn Zabel,

Sponsoren: Auto Grafe Lüttewitz, Elektro Jähnigen Nossen, Fa. Michael Zella (Plane) Stahlbau Wachtel Krögis, Bäckerei Kohlar, Radiosender 99Drei Mittweida, Fa. Mummert Klessig, Musikhaus Dassler, Förderung: Kulturraum Mittelsachsen, Förderverein Klosterbezirk Altzella Ev. Luth. Jugendarbeit Meißen, LFT Roßwein

Gez. Vorstand Heiko, Roland Jürgen

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